Wenn du oder jemand in deinem Umfeld unter CIDP leidet, machst du dir vielleicht Gedanken, ob neben der passenden Therapie auch eine Veränderung des Lebensstils Einfluss auf die Erkrankung und die Nervengesundheit haben können. Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass es durchaus sinnvoll sein kann, die Ernährung genauer unter die Lupe zu nehmen und das Thema Sport nicht zu vernachlässigen: So können bestimmte Nahrungsmittel entzündungshemmend wirken. Darüber hinaus kann das richtige Maß an Bewegung dabei helfen, langfristig fit zu bleiben bzw. zu werden.1,2

Die Bedeutung einer entzündungshemmenden Ernährung

Zwar gibt es bei CIDP keine speziellen Ernährungsempfehlungen, Ergebnisse einzelner Studien zeigten jedoch, dass sich Reis und auch Fisch aufgrund ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften positiv auf die Erkrankung auswirkten.3 Darüber hinaus ist bekannt, dass eine entzündungshemmende Ernährung den Verlauf von Autoimmunerkrankungen generell beeinflussen kann. Ziel ist es dabei, Nahrungsmittel so auszuwählen, dass die Ausschüttung entzündungshemmender Botenstoffe gefördert und entzündungsfördernder Botenstoffe gehemmt wird. Zu den entzündungshemmenden Nährstoffen gehören beispielsweise:1

  • Omega-3-Fettsäuren
  • Vitamin D
  • sekundäre Pflanzenstoffe
  • Ballaststoffe

Mediterrane Ernährung als Basis für eine gesunde Lebensweise

Als gesunde und überdies schmackhafte Basis einer entzündungshemmenden Ernährung kann die mediterrane Küche dienen – sie vereint sehr viele der empfohlenen Aspekte.1 Wichtige Merkmale der mediterranen Ernährungsweise findest du in der Tabelle zusammengefasst:

Lebensmittel
Anwendung
Olivenöl
bei jeder Mahlzeit; hauptsächlich verwendetes Öl
Gemüse
mehr als 2 Portionen pro Mahlzeit, roh und gekochte Formen
Früchte
1 – 2 Portionen pro Mahlzeit, Früchte sollten die wesentliche Form des Desserts darstellen
Brot und Getreide
1 Portion pro Mahlzeit, Vollkorn ist zu bevorzugen
Hülsenfrüchte
mehr als 2 Portionen pro Woche
Kartoffeln
3 oder weniger Portionen pro Woche
Nüsse, Oliven, Samen
1 – 2 Portionen pro Tag, Einsatz als bevorzugter Snack
Fisch / Meeresfrüchte
mehr als 2 Portionen pro Woche
Eier
2 – 4 Portionen pro Woche
Geflügel
2 Portionen pro Woche
Milchprodukte
2 Portionen täglich, Sauermilchprodukte mit geringem Fettgehalt sind zu bevorzugen
rotes Fleisch und Wurstwaren
weniger als 2 Portionen pro Woche, nur in kleineren Portionen
Süßigkeiten und gesüßte Getränke
selten; nur zu speziellen Gelegenheiten
Rotwein
in moderaten Mengen

Einen Bogen sollten Betroffene um Fertigprodukte machen: Darin sind häufig mehr Salz, Zucker, Fruktose, Stärke und Emulgatoren enthalten als in frisch Gekochtem. Auch diese Zutaten stehen mit Autoimmunerkrankungen in Zusammenhang.1

Warum ein gesundes Gewicht bei CIDP wichtig ist

Übergewicht kann bei Autoimmunerkrankungen eine wichtige Rolle spielen. So schüttet etwa Fettgewebe innerhalb der Bauchhöhle, sogenanntes viszerales Fettgewebe, entzündliche Botenstoffe aus, die sich negativ auf Autoimmunerkrankungen auswirken können.1 Sprich am besten mit deiner:m Ärzt:in, welche Möglichkeiten es für eine optimale Gewichtskontrolle und bei Bedarf für eine schonende Gewichtsreduktion gibt.

Warum ein gesundes Gewicht bei CIDP wichtig ist

Bewegung mit CIDP – bleib‘ aktiv und mobil

Menschen mit CIDP leiden oft unter Problemen mit Gleichgewicht und Koordination sowie einer Muskelschwäche der Beine.4 Doch auch wenn es schwerfällt: Das richtige Maß an Bewegung kann diese Beschwerden verbessern. So zeigte beispielsweise eine Studie mit sieben Patient:innen, die sechs Wochen lang ein Bewegungsprogramm durchführten, dass sich Gehgeschwindigkeit und Koordination langfristig verbesserten: Auch nach drei Monaten waren noch Vorteile nachweisbar.2 Die Patient:innen führten dreimal wöchentlich u. a. Kraftübungen der Beine sowie Gleichgewichtsübungen und mindestens zweimal wöchentlich ein mindestens 30-minütiges Gehtraining durch.2 Ein solches Programm sollte immer in Absprache mit behandelnden Ärzt:innen bzw. Physiotherapeut:innen erfolgen. Erfahre mehr über Physiotherapie und Rehabilitation bei CIDP hier.

1 Römmele P. Ernährung & Medizin 2021; 36(03): 129–135.

2 Janssen J et al. Physiotherapy Practice and Research 2018; 39(1): 37–44.

3 Doneddu PE et al. Eur J Neurol 2020; 27(1): 136–143.

4 Allen JA et al. Adv Ther (2021) 38:316–328.

DE-UNB-25-00008 Feb2025